Schwalbacher Gewerbetreibende, Einzelhändler und Gastronomen sowie Dienstleister und Selbstständige, die aufgrund der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind, können sich unter der Adresse coronahilfe@gewerbeverein-schwalbach.de beim Gewerbeverein melden. Sie können dann von einem Maßnahmenpaket profitieren, das mit Mitteln in Höhe von 75.000 Euro ausgestattet ist. So hat es die Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstagabend beschlossen.
Nach bisherigen Recherchen des Gewerbevereins sind in der Stadt zwischen 60 und 80 Betriebe von der Corona-Krise stark betroffen. Danach leiden vor allem die Branchen Gastronomie, Reisebüros, Einzelhandel und jene Dienstleister, die temporär schließen mussten wie Friseursalons oder Kosmetikstudios. Bürgermeister Alexander Immisch: „Der Gewerbeverein hat eine Reihe von Maßnahmen zusammengestellt, die den betroffenen Betrieben helfen sollen. Das unterstützen die Parlamentarier und auch ich sehr gerne. Und wie vom Gewerbeverein vorgeschlagen, nimmt die Stadt dabei pro Einwohner 5 Euro in die Hand.“
Unter den Vorschlägen des Gewerbevereins sind Leistungen, die die Stadtverwaltung erbringen kann. Darunter fallen die Erweiterung der Flächen für Außengastronomie sowie der Erlass der dafür vorgesehenen Gebühren für 2020. Eine weitere Empfehlung ist ein Hygienezuschuss, also ein fixer Betrag der Stadt an Betriebe, die dafür einen besonderen Aufwand betreiben müssen. Unter dem Titel „KulinariSchwalbach“ sollen Schwalbacher Gastronomiebetriebe die Möglichkeit erhalten, mit mobilen Verkaufsständen zu bestimmten Zeiten (wie Freitag- und Samstagnachmittag) an gut besuchten „Spazierknotenpunkten“ der Stadt Speisen und Getränke anzubieten.
Die Werbung für Schwalbacher Betriebe soll verstärkt werden, indem der Gewerbedatenbank des Gewerbevereins (www.schwalbacherleben.de) eine Seite vorgeschaltet wird, auf der die Betriebe einfach nur aufgelistet werden. Die Betriebe können mit dem weiteren Informationsangebot der Gewerbedatenbank verlinkt werden. Der Löwenanteil des aufgewendeten Betrags soll jedoch in Gutscheinaktionen für Konsumenten und Betriebe fließen, denn, so Mathias Schlosser: „Das Wichtigste, was die Betriebe jetzt brauchen, ist Umsatz.“ Komplettiert wird das vorgeschlagene Maßnahmenpaket schließlich von Marketingunterstützung.
Dem Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt hatte er das Maßnahmenpaket eine Woche zuvor mit Unterstützung von Christoph Volpert von der Genussbotschaft. Grundlage des Beschlusses waren zwei Anträge dreier Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, die zusammengefasst beraten und geringfügig geändert und ergänzt wurden.