Einen zwei Meter langen Christstollen hat der Gewerbeverein backen lassen. Am Weihnachtsmarkt dürfen alle kostenlos probieren. Ein so großer Stollen war auch für den Schwalbacher Bäcker Kurt Reichert eine Herausforderung. Doch der Konditormeister, dessen
Bio-Butterstollen weit über Schwalbach hinaus bekannt sind, hat auch das gemeistert. In drei Teilen buk er den Zwei-Meter-Stollen nach einem alten Rezept, dass er vor vielen Jahren von seinem Lehrmeister übernommen und danach immer weiter verfeinert hat.
Angefangen hat er bereits am Dienstag vergangener Woche. Da marinierte er Sultaninen, Orangeat und Zitronat und ließ die getrockneten Früchte zwei Tage lang ziehen. Am Donnerstagmorgen mischte er dann ausschließlich aus Bio-Zutaten den Teig, der sich vor allem durch seine besondere Gewürzmischung auszeichnet. Schließlich mussten die drei großen Stücke geknetet und mit einem speziellen Holz in Form gebracht werden, bevor es für etwas mehr als eine Stunde in den Backofen ging. Danach butterte Kurt Reichert den goldbraunen Stollen kräftig und rieb ihn rundherum mit Kristallzucker ein. Seitdem lagert er kühl und trocken in der Bäckerei
in der Taunusstraße und wartet darauf, am Samstag am Stand des Gewerbevereins den letzten Schliff mit einer dicken Schicht Puderzucker zu bekommen.
Probieren kann den Bio-Butterstollen am Weihnachtsmarkt jeder, denn der Gewerbeverein verteilt die Scheiben kostenlos. „Wir möchten, dass die Schwalbacher Qualität aus Schwalbach einmal unmittelbar probieren können“, sagt Vorsitzender Alfons Steier.
Kurt Reichert, der den Riesenstollen ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt hat, ist sich sicher, dass sein Werk den Schwalbachern schmecken wird. „So ein aufwändig von Hand produzierter Stollen ist ein echtes Genussmittel“, sagt er. Das rechtfertige auch den höheren Ladenpreis gegenüber industriellen Produkten. „Weihnachten ist nur einmal im Jahr. Da darf man sich das gönnen.“
aus Schwalbacher Zeitung, 5. Dezember